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Ein zweiter Kipchoge könnte beim Istanbul-Halbmarathon die Äthiopier herausfordern

Der Äthiopier Solomon Berihu und die Kenianerin Gladys Chepkurui führen die Startlisten beim Istanbul-Halbmarathon an. Sie gehen am Sonntag mit hochklassigen Bestzeiten von 59:17 beziehungsweise 65:46 Minuten ins Rennen. Das Elitefeld ist so breit aufgestellt wie bei nur wenigen Rennen weltweit über die 21,0975-km-Distanz. Acht Männer weisen Bestzeiten von unter einer Stunde auf und weitere neun liefen immerhin schon schneller als 61:00. Bei den Frauen stehen sieben Läuferinnen auf der Startliste, die bereits unter 68:00 gelaufen sind. Mit rund 14.200 Läufern verzeichnen die Veranstalter des Türkiye Is Bankasi Istanbul Halbmarathons einen Anmelderekord.

Solomon Berihu, Ftaw Zeray und Solomon Kipchoge wollen auf der Istanbuler Weltrekordstrecke schnell laufen. Foto: Spor Istanbul

Die Strecke in Istanbul ist schnell. 2021 lief die Kenianerin Ruth Chepngetich dort mit 64:02 Minuten sogar einen Weltrekord, der inzwischen aber weiter verbessert wurde. Auch wenn der Streckenrekord von Chepngetich am Sonntag sicher nicht in Gefahr geraten wird, kann es ein sehr schnelles Rennen geben. Neben Gladys Chepkurui, die schon elfmal Zeiten von unter 70:00 Minuten erreicht hat, wird auch Ftaw Zeray zu beachten sein. Die Äthiopiern hat eine Bestzeit von 66:04 und überzeugte zuletzt als Zweite beim Berliner Halbmarathon. Anfang April lief sie in der deutschen Hauptstadt bei sehr warmem Wetter 67:22. „Ich habe mich gut von dem Rennen in Berlin erholt und denke, dass ich am Sonntag eine persönliche Bestzeit erreichen kann“, sagte Ftaw Zeray, die im vergangenen Jahr bei der Halbmarathon-WM Rang sechs erreicht hatte.

Auch eine Debütantin könnte in Istanbul eine sehr gute Rolle spielen: Die erst 21-jährige Kenianerin Miriam Chebet hat eine vielversprechende 10-km-Bestzeit von 30:40 Minuten und lief in diesem Jahr über diese Distanz bereits dreimal unter 31:00.

Bei den Männern könnte es zu einem äthiopischen Duell kommen. „Ich möchte das Rennen gewinnen und möglichst eine Zeit unter 59:30 erreichen“, sagte Solomon Berihu, dessen Bestzeit von 59:17 lediglich zwei Sekunden langsamer ist als der Istanbuler Streckenrekord. Während Berihu sich nach einer Verletzung zurückmelden möchte, zeigte sein Landsmann Dinkalem Ayele in diesem Jahr bereits hochklassige Form: Zunächst verbesserte er sich beim Barcelona-Halbmarathon auf 59:30, dann gewann er das prestigeträchtige Rennen in Lissabon bei sehr hohen Temperaturen mit 60:36. „Ich bin in guter Form und zuversichtlich, dass ich eine Zeit nahe 59:00 erreichen kann, sofern die Wetterbedingungen gut sind“, sagte Dinkalem Ayele.

Einer der die beiden Äthiopier herausfordern kann, ist Solomon Kipchoge. Der Kenianer ist noch ein relativer Newcomer, der sich im vergangenen Jahr in Lille um knapp zweieinhalb Minuten auf 59:37 verbesserte. „Ich werde versuchen, mich weiter zu verbessern“, sagte Kipchoge, der nicht verwandt ist mit dem kenianischen Superstar Eliud Kipchoge. „Darauf werde ich oft angesprochen außerhalb Kenias. Aber das stört mich nicht, denn Eliud ist eine Legende.“

Text: race-news-service.com

Foto: Spor Istanbul