Sensationell hatte Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier) im Dezember beim Valencia-Marathon den deutschen Rekord von Amanal Petros gebrochen. Der 29-Jährige lief in Spanien 2:04:56 Stunden und war damit zwei Sekunden schneller als Petros 2023 in Berlin. Seit Januar hat sich Samuel Fitwi wieder in Äthiopien nahe der Hauptstadt Addis Abeba drei Monate lang auf den Hannover-Marathon vorbereitet. „Alles ging gut, ich bin gut in Form. Ich habe in der gleichen Gruppe trainiert wie im vergangenen Jahr und hatte eine vergleichbare Trainings-Struktur“, sagte Samuel Fitwi, der aufgrund des späteren Startes um 10 Uhr hofft, dass die vorhergesagten sehr kalten Temperaturen sich nicht ganz so nachteilig bemerkbar machen. Wenn die Wetterbedingungen es zulassen, will Samuel Fitwi versuchen, zwei weitere Rekorde von Amanal Petros zu brechen. Vor einem Jahr hatte Petros in Hannover mit einem Streckenrekord von 2:06:05 den nationalen Titel gewonnen. Dies ist auch eine Rekordzeit für Deutsche Meisterschaften. „Ich will versuchen, eine Zeit von unter 2:06:00 zu erreichen, aber das ist nicht so einfach. Das Rennen von Amanal war stark“, sagte Samuel Fitwi.
Haftom Welday (TB Hamburg Eilbeck) ist der einzige weitere deutsche Läufer aus der nationalen Spitze, der in Hannover startet. Er geht mit einer Bestzeit von 2:08:27 ins Rennen und will versuchen, diese Zeit möglichst deutlich zu unterbieten. Möglicherweise läuft er das Tempo von Samuel Fitwi zunächst mit. Tom Thurley (Potsdamer LC), der sich im vergangen Jahr in Hannover auf 2:14:52 steigerte und damit Vize-Meister wurde, ist die Nummer drei der deutschen Läufer auf der Startliste.
Der Norweger Weldu Gebretsadik geht mit einer Bestzeit von 2:09:14 ins Rennen. Allerdings stammt dieses Ergebnis aus dem Jahr 2014. 2019 erreichte er zuletzt eine Zeit unter 2:13:00.
Bei den Frauen ist die Titelverteidigerin Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) die große Favoritin. Vor einem Jahr gewann sie in Hannover mit 2:23:50, stellte damit einen Streckenrekord auf und verpasste ihr persönliche Bestzeit um lediglich drei Sekunden. Bei der Pressekonferenz hielt sie sich mit Zeit-Prognosen zurück. „Meine Vorbereitung war zunächst etwas durchwachsen, aber zuletzt konnte ich gut trainieren. Ich hoffe, dass ich am Sonntag in einen guten Rhythmus komme“, sagte Domenika Mayer. Sie trifft unter anderen auf Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel), die 2023 mit einer deutlichen Steigerung auf 2:24:32 in Valencia überrascht hatte.
Ihren ersten Marathon seit Houston im Januar 2024 läuft Deborah Schöneborn (Marathon Team/SCC Berlin). In den USA hatte sie sich auf 2:24:54 verbessert, danach jedoch laborierte die Berlinerin lange Zeit an Fuß-Problemen. „Ich habe die Probleme jetzt im Griff und konnte auch wieder bessere Umfänge trainieren als im vergangenen Jahr“, sagte Deborah Schöneborn, die zunächst ein solides Rennen und eine Zeit unter 2:30:00 laufen möchte.
Eliteläufer mit persönlichen Bestzeiten
MÄNNER:
Samuel Fitwi Silvesterlauf Trier 2:04:56
Haftom Welday TB Hamburg Eilbeck 2:08:27
Weldu Gebretsadik NOR 2:09:14
David Rono KEN 2:11:58
Silas Kurui KEN 2:12:23
Tom Thurley Potsdamer LC 2:14:52
Marcus Schöfisch lauftraining.com Leipzig 2:15:05
Lorenz Baum LAV Stadtwerke Tübingen 2:15:57
FRAUEN:
Domenika Mayer LG Telis Finanz Regensburg 2:23:47
Laura Hottenrott PSV Grün-Weiß Kassel 2:24:32
Deborah Schöneborn Marathon Team / SCC Berlin 2:24:54
Lisa Huwatscheck Hannover 96 2:33:23
Johanna Bäcklund SWE 2:35:10
Lisa Fuchs VfL Sindelfingen 2:35:22
Nancy Rutto KEN Debüt
Text: Jörg Wenig
Foto: Norbert Wilhelmi