Zum Inhalt springen

Frankfurt-Marathon mit hochklassigem Elitefeld und Filimon Abraham

Dejene Megersa und seine äthiopische Landsfrau Buze Diriba werden beim 42. Mainova Frankfurt-Marathon am 26. Oktober zu den Topfavoriten eines hochklassigen Elitefeldes zählen. Mit Filimon Abraham geht ein deutscher Topläufer an den Start, der seine persönliche Bestzeit unterbieten und in der nationalen Alltime-Liste weiter nach vorne kommen möchte. Die Verpflichtungen gaben die Veranstalter des Rennens heute bekannt.

 

Filimon Abraham will sich in Frankfurt weiter steigern. Foto: Sailer / photorun.net
Mit einem Teilnehmerrekord und einem frühzeitigen Erreichen des Limits ist in Frankfurt zu rechnen. Foto: Mainova Frankfurt Marathon / Frank Depping

Mit seiner in diesem Jahr in Sevilla gelaufenen Zeit von 2:08:11 Stunden ist Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg) bereits der sechstschnellste deutsche Marathonläufer aller Zeiten. „Ich freue mich auf das Rennen in Frankfurt und hoffe, dass ich dieses Mal mehr Glück habe“, sagte der 32-jährige Filimon Abraham, der 2022 kurz vor dem Mainova Frankfurt-Marathon unter einem Infekt litt und dann nicht ins Ziel kam. „Wenn die Vorbereitung weiter gut verläuft, möchte ich eine Zeit unter 2:08:00 erreichen.“ Filimon Abraham könnte zum schnellsten deutschen Läufer in der Geschichte des Mainova Frankfurt-Marathon werden. Die bisher schnellste Zeit eines deutschen Läufers in Frankfurt lief vor zehn Jahren Arne Gabius, der mit 2:08:33 den damals 27 Jahre alten deutschen Rekord brach.

Dejene Megersa ist immer noch ein Newcomer im internationalen Marathon, der erst im vergangenen Jahr erstmals außerhalb Äthiopiens an den Start ging. Als 18-Jähriger lief er dabei beim Dubai-Marathon auf Rang drei und erreichte bei seinem Debüt über die 42,195 km eine Top-Zeit von 2:05:42. In diesem Jahr war der inzwischen 20-jährige Dejene Megersa Dritter beim Daegu-Marathon in Südkorea mit 2:05:59. Es könnte am 26. Oktober ein Rennen der Youngster und Newcomer werden. Denn mit Emmanuel Wafula geht ein dann ebenfalls erst 20-Jähriger an den Start, der beim Mainova Frankfurt-Marathon sein Debüt laufen wird. Der Kenianer ist in diesem Frühjahr eine viel versprechende persönliche Bestzeit von 59:20 Minuten im Halbmarathon gelaufen.

Mit Buze Diriba startet bei den Frauen eine erfahrene Marathonläuferin, die schon eine Reihe von hochklassigen Ergebnissen erreichte. 2023 gewann die inzwischen 29-jährige Äthiopierin den Toronto-Marathon und 2024 folgten zwei starke vierte Plätze bei den Marathon-Klassikern in Boston und Chicago. Bei letzterem Rennen lief Buze Diriba auch ihre aktuelle Bestzeit von 2:20:22. Sie wird am 26. Oktober unter anderen auf die Sensations-Siegerin des Vienna City Marathons treffen: Betty Chepkemoi stürmte im April in Wien bei Eiseskälte zu einem nie erwarteten Triumph in 2:24:14. Dabei war die Kenianerin in ihrem zweiten Marathon gleich über zehn Minuten schneller als bei ihrem Debüt in Istanbul. „Ich traue mir zu, noch deutlich schneller zu laufen“, sagte Betty Chepkemoi nach ihrem Rennen in Wien.

„Es zeichnen sich ausgeglichene und stark besetzte Elitefelder für den Mainova Frankfurt-Marathon ab, so dass wir spannende und schnelle Rennen erwarten. Wir freuen uns, dass Filimon Abraham nach Frankfurt zurück kommt und hoffen, dass er die schnelle Strecke nutzen kann und eine deutsche Topzeit erreicht“, sagte Race-Direktor Jo Schindler. Die Veranstalter registrieren zurzeit deutlich stärkere Meldezahlen als im vergangenen Jahr. „Wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnten wir einen Teilnehmerrekord für den Marathon erreichen. Es ist durchaus möglich, dass wir ans Limit kommen und dann die Anmeldung schließen müssen.“ Im vergangenen Jahr lag die Meldezahl bei knapp 14.000 Läufern. Der Marathon-Melderekord aus dem Jahr 2012 steht bei 16.034 Athleten und das diesjährige Limit liegt bei rund 17.000 Läufern.

Die Entwicklung der Streckenrekorde seit 2000

MÄNNER

2:03:42          Wilson Kipsang                   KEN    2011   

2:04:57          Wilson Kipsang                   KEN    2010   

2:06:14          Gilbert Kirwa                     KEN    2009   

2:07:21          Robert Kiprono Cheruiyot                KEN    2008   

2:07:58          Wilfred Kigen                     KEN    2007   

2:08:29          Wilfred Kigen                       KEN    2005   

2:09:10          Boaz Kimaiyo                     KEN    2004

2:09:28          Boaz Kimaiyo                     KEN    2003   

2:10:40          Henry Cherono                    KEN    2000   

 

FRAUEN

2:17:25          Hawi Feysa                   ETH    2024   

2:19:10          Valary Aiyabei                 KEN    2019

2:20:36          Meskerem Assefa               ETH    2018   

2:21:01          Meselech Melkamu             ETH    2012   

2:21:59          Mamitu Daska                  ETH    2011   

2:23:25          Caroline Kilel                  KEN    2010

2:25:12          Alevtina Biktimirova             RUS   2005   

2:26:01          Luminita Zaituc                GER   2001   

 

Text und Statistik: Jörg Wenig

Fotos: Sailer / photorun.net, Mainova Frankfurt Marathon / Frank Depping