Mit über 55.000 Anmeldungen aus 160 Nationen zählt der 51. BMW BERLIN-MARATHON zu den größten Rennen der Welt über die klassische Distanz.
Kann Sabastian Sawe in Berlin in die großen Fußstapfen von Eliud Kipchoge treten und wie schnell kann er laufen? Fünfmal hat Kenias Laufsport-Legende Kipchoge den BMW BERLIN-MARATHON gewonnen und dabei zwei Weltrekorde aufgestellt: 2:01:39 lief er 2018 und 2:01:09 folgten 2022. Es ist dieser Streckenrekord von Eliud Kipchoge, den Sabastian Sawe am Sonntag angreifen möchte, sofern es nicht zu warm wird. Läuft er auf Kursbestzeit wäre auch der Weltrekord von 2:00:35 nicht mehr so weit entfernt.
„Ich bin in guter Form. Berlin hat die schnellste Strecke, daher will ich hier schnell laufen“, sagte der 30-jährige Sabastian Sawe, der im vergangenen Dezember in Valencia bei seinem Debüt 2:02:05 Stunden erreichte und auf Anhieb zum fünftschnellsten Läufer aller Zeiten wurde. Im April gewann Sawe auch den hochkarätigen London-Marathon und führt mit 2:02:27 erneut die Jahresweltbestenliste an. Auf den Straßen Berlins hat er sehr gute Erfahrungen gemacht: 2023 gewann Sabastian Sawe den GENERALI BERLINER HALBMARATHON. Sowohl sein italienischer Coach Claudio Berardelli als auch sein Manager Eric Lilot sagen, dass Sabastian Sawe in außergewöhnlich guter Form ist. Was am Sonntag in Berlin möglich ist, wird auch vom Wetter abhängen.
Vor einem Jahr feierte Milkesa Mengesha beim 50. BMW BERLIN-MARATHON den größten Triumph seiner Karriere. Der Äthiopier gewann das Jubiläumsrennen überraschend und steigerte sich auf hochklassigen 2:03:17. Nun kehrt Milkesa Mengesha zurück. „Ich bin besser vorbereitet als vor einem Jahr und hoffe schneller zu rennen“, sagte der 25-Jährige. Gabriel Geay ist mit seinem tansanischen Landesrekord von 2:03:00 der zweitschnellste Läufer auf der Startliste. „Ich bin froh, dass ich die Chance habe, in Berlin starten zu können. Ich denke, ich kann eine persönliche Bestzeit laufen“, sagte Gabriel Geay. Seinen eigenen Landesrekord von 2:04:56 will auch der Japaner Kengo Suzuki angreifen.
Mit Weltklasse-Zeiten wollen die Veranstalter des BMW BERLIN-MARATHON ihre Position als schnellster Marathon der Welt verteidigen. Um diese Rangfolge zu ermitteln, wird der Durchschnitt der schnellsten zehn je bei einem Rennen gelaufenen Zeiten ermittelt. Der BMW BERLIN-MARATHON kommt hier zurzeit auf einen Wert von 2:02:33,8 Stunden. Schon seit 2006, also knapp 20 Jahre, führt Berlin diese Liste an.
Pfeiffer, Hendel, Welday peilen Zeit unter 2:07:00 an
In Topform kommt Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics) zum BMW BERLIN-MARATHON. Der 32-jährige lief in den letzten zwei Monaten zwei persönliche Bestzeiten: Zunächst gewann er die adidas runners City Night über 10 km mit 28:27 Minuten, dann erreichte er beim Halbmarathon im Nordirischen Larne 61:28. „Die Vorbereitung lief super, zum ersten Mal überhaupt hat alles gepasst. Meine Form ist so gut wie noch nie. Das Ziel ist eine Zeit unter 2:07:00 zu erreichen“, sagte Hendrik Pfeiffer, der mit seiner Marathon-PB von 2:07:14 der viertschnellste deutsche Läufer aller Zeiten ist.
Sebastian Hendel (Marathon Team Berlin) hatte vor einem Jahr beim BMW BERLIN-MARATHON als bester deutscher Läufer überrascht und sich dabei auf 2:07:33 verbessert. „Ich konnte im Sommer gut trainieren. Es hängt natürlich ein bisschen vom Wetter ab, aber ich bin optimistisch bezüglich einer persönlichen Bestzeit und möchte unter 2:07:00 laufen“, sagte der 29-Jährige, der derzeit der fünftschnellste deutsche Marathonläufer aller Zeiten ist.
Eine gute Rolle spielen können auch Haftom Welday (TB Hamburg Eilbeck) und Johannes Motschmann (Marathon Team Berlin) die mit Bestzeiten von 2:08:24 beziehungsweise 2:10:39 ins Rennen gehen. „Ich bin gut vorbereitet, hoffe auf ein gleichmäßiges Rennen und auf eine Zielzeit von unter 2:07:00“, sagte Haftom Welday.
Das Männer-Elitefeld:
| Sabastian Sawe | KEN | 02:02:05 | 1. Valencia 24 |
| Gabriel Geay | TAN | 02:03:00 | 2. Valencia 22 |
| Milkesa Mengesha | ETH | 02:03:17 | 1. Berlin 24 |
| Haymanot Alew | ETH | 02:03:31 | 3. Berlin 24 |
| Guye Adola | ETH | 02:03:46 | 2. Berlin 17 |
| Leul Gebresilase | ETH | 02:04:02 | 2. Dubai 18 |
| Daniel Mateiko | KEN | 02:04:24 | 3. Valencia 24 |
| Haftu Teklu | ETH | 02:04:42 | 5. Berlin 23 |
| Chimdessa Debele | ETH | 02:04:44 | 6. Valencia 24 |
| Kengo Suzuki | JPN | 02:04:56 | 1. Otsu 21 |
| Chala Regasa | ETH | 02:05:06 | 2. Rotterdam 25 |
| Samwel Mailu | KEN | 02:05:08 | 1. Wien 23 |
| Yihunilign Adane | ETH | 02:05:37 | 1. Osaka 25 |
| Tariku Novales | ESP | 02:05:48 | 11. Valencia 23 |
| Kyohei Hosoya | JPN | 02:05:58 | 4. Osaka 25 |
| Yuhei Urano | JPN | 02:06:23 | 13. Tokyo 25 |
| Shuho Dairokuno | JPN | 02:07:12 | 6. Otsu 21 |
| Hendrik Pfeiffer | GER | 02:07:14 | 3. Houston 24 |
| Ezra Tanui | KEN | 02:07:28 | 1. Doha 25 |
| Bernard Kimani | KEN | 02:07:28 | 10. Osaka |
| Hassan Chahdi | FRA | 02:07:30 | 5. London 24 |
| Akira Akasaki | JPN | 02:07:32 | 6. Paris OG 24 |
| Sebastian Hendel | GER | 02:07:33 | 17. Berlin 24 |
| Shin Kimura | JPN | 02:07:34 | 11. Tokyo 20 |
| Robert Ngeno | KEN | 02:07:35 | 1. Rom 25 |
| Hicham Amghar | MAR | 02:07:45 | 4. Dongying 24 |
| Haftom Welday | GER | 02:08:24 | 30. Valencia 23 |
| Ken Nakayama | JPN | 02:08:24 | 20. Tokyo 25 |
| Taiyo Iwasaki | JPN | 02:08:25 | 20. Osaka 25 |
| Aoi Ota | JPN | 02:08:31 | 2. Gold Coast 25 |
| Tachlowini Gabriyesos | ART | 02:09:00 | 19. Sevilla 23 |
| Gao Peng | CHN | 02:09:34 | 8. Peking 23 |
| Jin Yuasa | JPN | 02:09:43 | 1. Nobeoka |
| Paulo Paula | BRA | 02:09:51 | 19. Sevilla 22 |
| George James | GBR | 02:10:02 | 5. Leuven 25 |
| Peter Herzog | AUT | 02:10:06 | 12. London 20 |
| Wang Wenjie | CHN | 02:10:23 | 5. Peking 24 |
| Johannes Motschmann | GER | 02:10:39 | 9. London 24 |
| Lemawork Ketema | AUT | 02:10:44 | 11. Vienna 19 |
Text: Jörg Wenig
Fotos: Sailer / photorun.net


