Der kenianische Tempomacher Christopher Muthini sorgte für ein sehr schnelles Anfangstempo, dem neben Samuel Fitwi auch Haftom Welday folgte. Die 10-km-Zwischenzeit von 29:40 Minuten deutete auf eine Endzeit von rund 2:05:10 Stunden hin. Den Halbmarathon-Punkt passierte das Trio in 62:49. Nachdem der Tempomacher nach gut 25 km ausgestiegen war, konnte Welday knapp zehn Kilometer vor dem Ziel das Tempo nicht mehr halten und brach in der Endphase ein. Auch der deutsche Marathon-Rekordler Samuel Fitwi (2:04:56) wurde, alleine laufend, nun etwas langsamer. Mit 2:06:29 verpasste er den Streckenrekord von Amanal Petros (2:06:05) nur relativ knapp und erzielte die zweitschnellste je in Hannover gelaufene Zeit. Außerdem setzte sich Samuel Fitwi an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste.
„Das ist mein erster Meistertitel auf der Straße“, sagte der neue Deutsche Marathon-Meister. „Ich habe zwar auch ein wenig auf den Streckenrekord geschaut, aber den zu knacken, war dann doch schwierig“, sagte Samuel Fitwi, der nun im Frühjahr voraussichtlich noch einen Halbmarathon laufen wird.
Domenika Mayer dominierte das Meisterschaftsrennen, begann mit einem flotten Tempo und hatte nach 10 km bereits 22 Sekunden Vorsprung auf Laura Hottenrott. Ihre Zwischenzeit von 33:55 Minuten deutete auf eine Zielzeit von ungefähr 2:23:00 hin. An der Halbmarathonmarke war sie mit 71:40 bereits fast eineinhalb Minuten voraus. In der Endphase konnte aber auch sie das Tempo nicht mehr halten. „Leider bin ich hinten raus etwas eingebrochen, aber wir hatten unterwegs ein top strukturierte Gruppe, die unheimlich gut funktioniert hat“, sagte die Regensburgerin, die mit 2:24:22 ihre drittbeste Marathonzeit erreichte. In Hannover war nur sie selbst jemals schneller. Im vergangenen Jahr siegte sie in 2:23:50.
Text: Jörg Wenig
Fotos: Norbert Wilhelmi