Im Rennen der Männer hatte sich auf der welligen Strecke frühzeitig eine dreiköpfige Spitzengruppe gebildet: Dabei bestimmte zeitweilig der Vorjahressieger Abel Kipchumba das Tempo. Der Kenianer konnte jedoch nach gut 12 km die Geschwindigkeit nicht halten und musste den späteren Sieger Alex Mutiso sowie den belgischen Marathon-Europarekordler Bashir Abdi ziehen lassen. Erst auf dem letzten Kilometer fiel die Entscheidung: Rund 800 Meter vor dem Ziel forcierte Alex Mutiso, der im vergangenen Jahr den London-Marathon gewonnen hatte, das Tempo und löste sich von Bashir Abdi. In 60:52 Minuten gewann Mutiso mit sechs Sekunden Vorsprung vor Abdi (60:58). Kipchumba folgte als Dritter nach 61:01. Mit deutlichem Abstand belegte der Brite Ben Connor Platz vier in 62:57.
Im Rennen der Frauen hatten die zahlreichen Zuschauer an der Strecke auf einen britischen Heimsieg von Eilish McColgan gehofft. Doch die Schottin verlor schon nach rund zwölf Kilometern den Kontakt zur Spitzengruppe. Zwar konnte sie dann die US-Amerikanerin Emily Sisson wieder einholen und den Abstand zu den beiden führenden Läuferinnen noch einmal etwas verkürzen, doch Sheila Chepkirui und ihre kenianische Landsfrau Vivian Cheruiyot waren zu stark für McColgan. Wenige Kilometer vor dem Ziel löste sich dann Chepkirui, die zuletzt die Marathonrennen in New York (2024) und Nagoya (2025) gewinnen konnte, von Cheruiyot und siegte in 69:32. Die 5.000-m-Olympiasiegerin von 2016, Cheruiyot, wurde Zweite in 69:37. Als Dritte folgte Eilish McColgan mit 69:42, Vierte wurde Emily Sisson in 70:17. „Es war ein schönes Rennen, aber wir hatten sehr viel Wind“, sagte Sheila Chepkirui, die vor einem Jahr beim Great North Run Vierte war und sich nun auf ihre Titelverteidigung beim New York-Marathon vorbereitet. „Die Bedingungen waren schwer, denn wir hatten praktisch durchweg Gegenwind“, sagte Eilish McColgan.
Text: Jörg Wenig
Foto: Sailer / photorun.net