„Ich bin froh, dass ich das erste Mal in London starten kann, nachdem ich vor einem Jahr verletzungsbedingt hier nicht laufen konnte. Ich habe gut trainiert und bin bereit“, sagte Tigst Assefa, die im Winter einmal mehr unter Problemen mit der Achillessehne litt und daher einen geplanten Halbmarathon-Start absagen musste.
Seit einigen Jahren führt der internationale Leichtathletik-Verband World Athletics im Straßenlauf zusätzliche Weltrekorde für reine Frauenläufe, also ohne männliche Tempomacher („Women only records“). Diese Bestzeit steht im Marathon bei 2:17:01 Stunden. Die Kenianerin Mary Keitany gewann mit diesem Ergebnis den London-Marathon 2017. Die Veranstalter hoffen, dass dieser Rekord am Sonntag fällt. „Wir werden sehen, wie es läuft. Aber ich bin sicher, dass ich diese Zeit unterbieten kann - so wie auch einige andere Läuferinnen in diesem Rennen“, sagte Tigst Assefa. Gleich neun Athletinnen sind am Start, die bereits unter 2:18:00 gelaufen sind.
Das Männer-Elitefeld ist im Vergleich zu den Frauen und angesichts des oft sehr hohen Standards in London längst nicht so stark besetzt. Der 41-jährige Kenenisa Bekele führt mit seiner fünf Jahre alten Bestzeit von 2:01:41 Stunden das Feld an. Stärker einzuschätzen sind aber sicherlich der Kenianer Alexander Munyao (2:03:11) und der New York-Marathon-Sieger Tamirat Tola (2:03:39).
Mit seiner im Januar gelaufenen Bestzeit von 2:07:14 ist Hendrik Pfeiffer (TK Hannover) die Nummer zwölf auf der Startliste. Eine gute Platzierung wäre also theoretisch möglich. Allerdings ist die Frage, wie frisch Hendrik Pfeiffer nach zuletzt drei Halbmarathonrennen binnen vier Wochen noch ist. Priorität hatte für ihn die „halbe Distanz“, da es hier um die Qualifikation für die Europameisterschaften in Rom im Juni ging.
„Ich nehme London mit, denn es ist ein Major-Marathon und ich möchte gerne alle Majors mal laufen - mal sehen was am Sonntag noch geht“, sagte Hendrik Pfeiffer, der sich nach dem Halbmarathon in Hannover am vergangenen Sonntag (64:11 Minuten) noch nicht sicher war, ob er die erste Hälfte eher in 63:00 oder in 64:00 anlaufen wird.
Für die 64:00-Tempo-Gruppe hat sich Johannes Motschmann (SCC Berlin) entschieden. „Ich möchte in London ohne ganz bestimmtes Zeitziel mitlaufen und dann sehen wie es geht. Mein Ziel ist es natürlich, so schnell und so gut zu laufen wie möglich“, sagte Johannes Motschmann, der sicherlich zumindest die 2:10:00-Zeitbarriere im Auge haben wird. Seine Bestzeit von 2:11:30 lief er vor gut einem Jahr in Tokio.
ELITEATHLETEN, MÄNNER: | ||
Kenenisa Bekele | ETH | 02:01:41 |
Alexander Munyao | KEN | 02:03:11 |
Tamirat Tola | ETH | 02:03:39 |
Dawit Wolde | ETH | 02:03:48 |
Kinde Atanaw | ETH | 02:03:51 |
Leul Gebresilase | ETH | 02:04:02 |
Seifu Tura | ETH | 02:04:29 |
Daniel do Nascimento | BRA | 02:04:51 |
Addisu Gobena | ETH | 02:05:01 |
Milkesa Mengesha | ETH | 02:05:29 |
Henok Tesfay | ERI | 02:07:12 |
Hendrik Pfeiffer | GER | 02:07:14 |
Emile Cairess | GBR | 02:08:07 |
Callum Hawkins | GBR | 02:08:14 |
Johannes Motschmann | GER | 02:11:30 |
Daniel Mateiko | KEN | Debüt |
FRAUEN: | ||
Tigst Assefa | ETH | 02:11:53 |
Brigid Kosgei | KEN | 02:14:04 |
Ruth Chepngetich | KEN | 02:14:18 |
Tigist Ketema | ETH | 02:16:07 |
Megertu Alemu | ETH | 02:17:09 |
Peres Jepchirchir | KEN | 02:17:16 |
Joyciline Jepkosgei | KEN | 02:17:23 |
Yalemzerf Yehualaw | ETH | 02:17:23 |
Sheila Chepkirui | KEN | 02:17:29 |
Tsige Haileslase | ETH | 02:22:10 |
Text: Jörg Wenig / Race News Service
Foto: Victah Sailer / photorun.net